Montag, 5. Mai 2008

Verkehrsentwicklung

Früher gab es keine Motoren. Man musste einen Weg zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem Pferd zurücklegen. Reisen konnte nur die Oberschicht, da sonst niemand das Geld dazu hatte. Als die Leute meist noch dort wohnten wo sie arbeiteten, dienten die Verkehrsmittel und Verkehrswege vor allem dem Transport von Waren. Die Schweiz ist ein gebirgiges Land und es liegt mitten in Europa. Die Waren mussten deshalb oft mühsam umgeladen werden und auf einfachen Schiffen, auf Wagen, mit Tieren oder sogar mit Traggestellen auf dem Rücken von Menschen transportiert werden. Da der Bevölkerungswachstum stieg, benötigte man schnellere Transportmittel und wollte deshalb Maschinen erfinden.

Dampfschiff:

Nach der Erfindung der Dampfmaschine begann man mit dem Bau von Dampfschiffen und Eisenbahnen. So konnte man Transporte ohne die Muskelkraft von Menschen und Tieren ausführen. Auf dem Genfersee begann 1823 mit dem von einem US-amerikanischen Ingenieur konstruierten "Guillaume Tell" das Zeitalter der Dampfschifffahrt. 1826 fuhr auf dem Lago Maggiore im Tessin das erste Dampfschiff.








Die Eisenbahn:

Die Entwicklung, die zur Eisenbahn führte, spielte sich nicht auf den öffentlichen Straßen, sondern im Bergbau ab, wo es seit 1530 auf hölzernen Gleisen fahrende Eisenbahnen gibt. Der Beginn der Geschichte der Eisenbahn ist das Jahr 1804, als Richard Trevithik die erste Dampflokomotive in Betrieb nahm. Die Eisenbahn entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem vernetzten Verkehrsmittel, das die Reisezeiten verkürzte. Ein ganz besonderer Meilenstein war sicher der Bau der Gotthardstrecke mit einem Tunnel durch die Alpen. Jetzt konnte man Güter und Personen viel einfacher und schneller zwischen Nord- und Südeuropa verschieben.
So wurde die Eisenbahn zum wichtigsten Verkehrsmittel für die Verbindung von Nord- und Südeuropa. Nachdem der elektrische Strom als Energieträger entdeckt wurde, konnten Elektromotoren entwickelt und für viel leistungsstärkere Lokomotiven verwendet werden. Die Bahn gewann damit in der Schweiz weiter an Bedeutung.
Die Schweiz setzt auch heute noch stark auf den Schienenverkehr. Mit dem Projekt „Bahn 2000“ bringen neue Linienführungen schnellere Verbindungen zwischen den grossen Zentren der Schweiz, und mit dem Bau der NEAT wird der Transitschienenverkehr durch die Schweiz stark gefördert.
Die Schweiz hat heute hinter Belgien das dichteste Schienennetz der Welt, und ausser in Japan werden nirgendwo auf der Welt so viele Kilometer pro Einwohner mit der Bahn zurückgelegt wie hier.


Der Strassenverkehr:

Um 1885 wurde der Verbrennungsmotor erfunden. Damit war es möglich Automobile zu bauen, welche sich unabhängig von Schienen- und Wasserwegen fortbewegen liessen. Das Wegnetz konnte nun also ausgebaut und besser befahrbar gemacht werden, um Güter und Personen einfach und in grosser Zahl weiter auch auf Strassen und an entlegene Orte zu bringen.
Mit der Zeit konnten sich immer mehr Leute ein eigenes Auto leisten, brauchten eines um arbeiten zu gehen oder wollten in der Freizeit Ausflüge machen. So nahm auch der private Personenverkehr auf der Strasse stark zu. Die Strassen wurden weiter vergrössert, mit Autobahnen schuf man schnelle Verbindungen über grosse Distanzen und selbst entlegene Orte sind heute mit Strassenverbindungen erschlossen. Auch für den Strassenverkehr hat man durch den St. Gotthard einen Autobahntunnel gebaut, so dass man heute von Deutschland durch die Schweiz nach Italien fahren kann, ohne ein einziges Mal ab der Autobahn fahren zu müssen.
Heute müssen auch laufend neue Umfahrungs- und Entlastungsstrassen gebaut werden, um den zunehmenden Strassenverkehr zu schlucken.
Eines der grössten Strassenbauprojekte in unserer Umgebung ist im Moment der Bau der Autobahn durchs Knonaueramt, dank der unsere Gegend bald einmal direkt per Autobahn an Zürich angeschlossen sein wird.


Ganz allgemein kann man sagen, dass der Güter- und Personenverkehr sicherlich auch weiterhin zunehmen wird. Um nicht im Strassenverkehr zu ersticken, versucht man den öffentlichen Verkehr auszubauen und vor allem den Gütertransitverkehr durch die Schweiz so weit wie möglich von der Strasse auf die Schiene zu bringen.